Corona Tipps

Viele Familien haben gerade die spannende Aufgabe ihren Alltag zu umzukrempeln, so dass alles darin seinen Platz hat, und das im besten Fall, in 24 Stunden am Tag zu packen. Das ist eine Herausforderung, die manchmal ganz schön an den letzten Nerven kratzt. Auch wir stecken in dieser Situation und möchten euch hier zeigen, wie ihr trotzdem ganz entspannt diesen ganz alltäglichen Wahnsinn meistert.⁣⁣

10 Tipps für eine entspannte Zeit @home

1. Den Tag einteilen

Willi geht in die Grundschule (1. Klasse), Fine aufs Gymnasium (5. Klasse) und ich bin selbstständig mit meinem Sportstudio, mache derzeit Ernährungscoachings und Pilatestraining online und arbeite als Lehrerin für Ernährungslehre in einer Berufsschule (derzeit online). Nebenher studiere ich noch. Es ist für uns also gerade nicht leicht alles unter einen Hut zu bekommen. Um etwas Normalität in diese Zeit zu bringen und um es mir und meinen Kindern einfacher zu machen, bringe ich etwas Routine rein. Jeder Tag läuft nach einem bestimmt Muster ab. So können sich meine Kinder orientieren und wissen genau, was sie erwartet. Natürlich ist nicht jeder Tag gleich, aber das ist für uns grob der Ablauf, an dem wir uns orientieren.

 

 

06.00 Uhr

Ich stehe auf und genieße die Ruhe, wenn meine Kinder noch schlafen. Ich mache hier Dinge, die mir Freude bereiten, wie Pilates, in Ruhe einen Kaffee trinken und fürs Journaling.

 

08.00 Uhr

Fine und Willi stehen etwa um 7.00 Uhr auf, so dass wir danach frühstücken und gegen 8.00 Uhr mit dem Unterricht beginnen. Die Aufgaben drucke ich schon am Abend vorher aus. So können wir gleich starten. Willi arbeitet bei mir im Wohnzimmer, so kann ich auch mal meine eigene Arbeit am PC erledigen, da ich direkt neben ihm sitze. Fine arbeitet meist in ihrem Zimmer, wenn sie Online Unterricht hat. Fine arbeitet bis 13.00 Uhr durch. Willi macht mehrere kleine Pausen, ja nach Stimmung.

 

13.00 Uhr

 Entweder kochen wir gemeinsam oder ich bereite das Mittagessen vor, wenn meine Kinder noch die letzten Aufgaben erledigen.

 

14.00 Uhr

Fine und Willi haben jetzt "Spielzeit". Meist gehen wir erstmal raus an die frische Luft. Danach spielen in ihren Zimmern oder malen bei mir im Wohnzimmer. So habe ich noch etwas Zeit (ca. 3 Stunden) meine eigene Arbeit zu erledigen.

 

19.00 Uhr

 Etwa um 19.00 Uhr essen wir Abendbrot. Danach hören wir gemeinsam Hörbuch, lesen etwas oder erzählen einfach noch so, was uns gerade beschäftigt. Meist schlafen sie dann recht schnell ein oder lesen noch etwas.

 

21.00 Uhr

 

Je nach Stimmung und Arbeitsdruck sitze ich nochmal am PC oder gönne mir auch Ruhe.

2. Einen Wochenplan für Kinder

Meine Kinder haben sich, gemeinsam mit mir, einen Wochenplan "gemalt". Hier können sie sehen, wie lange wir definitiv noch zu Hause bleiben. Willi kreuzt jeden Tag ab und kann so die Zeit einschätzen. Außerdem haben sie jeden Tag ein Highlight eingemalt. Sie freuen sich schon abends auf den nächsten Tag, weil wir dort zum Beispiel gemeinsam malen, einen Kuchen backen, im Wohnzimmer zelten oder einen Sportparcours bauen. Dank unserer Tageseinteilung wissen sie auch, dass nach dem Mittagessen die Spielzeit beginnt und wir gemeinsam das Highlight des Tages in Angriff nehmen.

3. Den Tag gemeinsam planen

Kinder lieben Wiederholungen. Sie lernen und festigen so neue Erfahrungen. Wir haben zwar schon unseren groben Tagesplan und den Wochenplan mit der Spielzeit, aber trotzdem reden wir jeden Abend darüber. Beim Abendessen besprechen wir den nächsten Tag und jeder darf ganz begeistert seine Wünsche äußern oder, falls im Wochenplan schon ein Highlight eingezeichnet ist, Details dazu vorschlagen. Für kleinere Kinder ist es besser geeignet beim Frühstück den jeweiligen Tag zu besprechen. So wissen die Mäuse ganz genau, was sie heute erwartet und können sich darauf einstellen und vor allem darauf freuen.

4. Mach mal Pause

Oh ja, auch Pausen sind wichtig. Eine Schulstunde geht 45 Minuten. Also quält eure Kinder nicht stundenlang mit Hausaufgaben. Fine teilt sich ihre Zeit selbst ein. Wir haben am Anfang drüber geredet, wie sie sich den Ablauf der Lernzeit vorstellen würde. So ist sie konzentriert und schafft eine ganze Menge. Kleine Sportübungen zwischendurch bringen euch wieder neuen Elan, auch beim homeoffice. Einfach mal gemeinsam nen Hampelmann machen oder ein paar Balanceübungen oder, was meint ihr, wie sich eure Kinder freuen, wenn ihr sie mit einem leckeren Obstteller überrascht. Danach geht´s dann weiter mit homeoffice und homeschooling. Manchmal ist man im Kopf auch blockiert und weiß gerade nicht weiter. Bevor ihr dann ewig vor leeren Blättern sitzt, legt einfach eine kleine Spielpause mit euren Kindern ein.

5. Nutze Sanduhren

Wie können auch kleinere Kinder Zeiten besser wahrnehmen? Mit Sanduhren. Wir haben für Fine und Willi schon von Klein auf Sanduhren für Spiel-, Warte- und Aufräumzeiten. So ist es für Willi zur alltäglichen Routine geworden, dass er sich nach dem Frühstück die schwarze Sanduhr nimmt und mit dem Homeschooling beginnt. Immer wieder streift sein Blick die Sanduhr. Er weiß schon etwa, wie lange sie braucht, um einmal durch zu laufen und er weiß auch, dass er  dann eine Pause macht. Unsere Kinder arbeiten oft mit den Sanduhren. Wollen sie zum Beispiel wissen, wie lange es noch dauert, bis das Essen fertig ist, sagen wir: "Nimm dir die lila Sanduhr, wenn sie durchgelaufen ist, kannst du zum Abendessen kommen." Auch wenn Kinder noch keine Zahlen lesen können - durch die Farben lernen sie schnell, dass die blaue Sanduhr "ganz schnell geht" und die schwarze "ewig dauert".

6. Die gemeinsame Spielzeit

Die gemeinsame Spielzeit ist für meine Kinder das Highlight am Tag. Sie freuen sich sehr darauf. Eltern haben hier die Aufgabe sich einfach mal drauf einzulassen. Diese Zeit ist nur für die Kinder reserviert, ohne Hausarbeit, ohne Handy, ohne Ablenkung. Eure Kinder werden es unendlich genießen, dass ihr euch trotz der ungewöhnlichen Situation, nur auf sie konzentriert. Und spielen entspannt. Überlegt euch schon Tage vorher, was ihr alles machen könntet. Am Anfang haben wir uns immer mehrere Spielideen für den Tag überlegt, was aber oft im Chaos geendet ist, weil sich Fine und Willi nicht einig waren, wann das Spiel vorbei ist und was als nächstes kommt. Daher planen wir nur noch ein Highlight am Tag und lassen uns voll und ganz darauf ein - variieren, erweitern und spielen es voll aus.

7. Alle helfen mit

Nicht nur homeschooling mit Deutsch und Mathe bildet eure Kinder. Nutzt diese "Familienzeit" und erlebt gemeinsam die alltäglichen Dinge, die eure Kinder für ihre Zukunft brauchen. Plant gemeinsam die Mahlzeiten, überlegt was ihr kochen wollt, malt Einkaufszettel und kocht dann gemeinsam. Lasst eure Kinder Möhren schälen, Gurken und Zucchini schneiden, Hackfleisch und Teig kneten, Zutaten abwiegen, Mengen abschätzen, den Unterschied von flüssig und fest erfahren. All das können auch schon die ganz Kleinen. Jetzt habt ihr die Zeit und Möglichkeit euren Kindern eine frische und natürliche Ernährung näher zu bringen. Kinder lieben das Kochen, wenn sie auch "machen" dürfen. Kinder lieben es mit Lebensmitteln zu experimentieren. Auch Wäsche waschen ist mit Kindern möglich. Gemeinsam macht es viel mehr Spaß. Alle Haushaltsaufgaben könnt ihr gemeinsam erledigen und es wird niemanden stören, wenn da noch irgendwo Krümel rumliegen, weil euer 3 jähriger mit dem Staubsauger experimentiert und heute mal das Wohnzimmer saugen will.

8. Besondere Mahlzeiten

Gemeinsame Mahlzeiten sind wichtig für eure Kinder, denn sie lernen von euch, von Vorbildern. Sie lernen, wie man bestimmte Lebensmittel isst, welche Lebensmittel gut sind oder was der Körper braucht, um groß, stark und gesund zu werden. Alles was ihr esst, werden eure Kinder auch selbst essen (manchmal braucht das etwas Zeit). Kinder lieben es auch, wenn die Mahlzeiten ansprechend angerichtet sind. Wir decken unseren Tisch immer mit viel Liebe, stecken Liebe in die Zubereitung und genießen unsere Mahlzeiten. Neue Nahrungsmittel sind viel interessanter, wenn es kleine Geschichten dazu gibt - wenn Brokkoliröschen zu Bäumchen werden, Erbsen schreien, wenn man drauf beißt oder die Gurkenscheiben am Tisch völlig durchdrehen. Kennt ihr den Spruch: "Das Auge isst mit" ? Probiert es mal aus. Ein liebevoll gedeckter Tisch, sorgt für Gesprächsthemen und Freude am Familientisch.

9. Massage bei Stress

Es ist völlig normal, dass Eltern, aber auch Kinder gestresst sind. Das kann viele Ursachen haben. Oft hat man auch einfach nur einen schlechten Tag. Das sollte auch jeder in der Familie haben dürfen. Schön ist es, wenn eure Kinder wissen, damit umzugehen. Wenn sie wütend sind oder wie man so schön sagt "bockig", dann dürfen sie das auch. Sie müssen erstmal lernen, dass sie Gefühle haben und wie diese Gefühle heißen und sich anfühlen. Wir als Eltern sind dafür da, unseren Kindern dabei zu helfen. Wie können wir das machen? Indem wir die Gefühle benennen. Woher soll denn ein 2 jähriges Kind wissen, dass das, was es gerade fühlt, ganz normal ist und "Wut" heißt. Also  sagt euren Kindern, ich sehe, dass du wütend bis. Ihr werdet schnell merken, dass diese Vorgehensweise bald  "Früchte trägt". Eure Kinder werden dann wissen, was das ist, was sie gerade fühlen und es euch gegenüber auch ausdrücken können. Außerdem solltet ihr euren Kindern auch zeigen, dass es Möglichkeiten gibt, runter zu kommen. Jeder Mensch ist da anderes. Daher gibt es viele Varianten, zur Ruhe zu kommen. Eine gute Möglichkeit ist die Massage. Bei Kindern verpackt ihr die Massage in eine Geschichte. Ihr geht zum Beispiel in den Zoo oder backt Kuchen auf dem Rücken. Eure Kinder werden auch viel Freude dabei haben, auf eurem Rücken eine Massage zu spielen.

10. Ziele setzen

 Nichts motiviert mehr als ein Ziel, dass man unbedingt erreichen möchte. Denkt mal daran, wenn ihr Urlaub plant... da freut ihr euch bestimmt schon lange vorher drauf... und schwupps... vergeht die Zeit gleich viel schneller. Auch für Kinder sind "besondere Vorhaben" eine mega große Motivationshilfe. Sie können so viel Freude bringen und machen eure Kinder unglaublich glücklich. Also legt los und plant gemeinsam die Zeit nach Corona... vielleicht überlegt ihr euch ein Urlaubsziel, oder ganz einfache Dinge, die gerade nicht möglich sind, wie Zoo, Museum, Spielplatz, Freunde treffen, Oma und Opa besuchen usw. Wir basteln dazu immer gern einen Kalender und halten "besondere Vorhaben" zeitlich fest. Da steht zum Beispiel ganz groß "URLAUB" in den Herbstferien oder "OMA & OPA BESUCHEN" zu Ostern. Um so öfter ihr träumt und euch Ziele setzt, umso glücklicher werdet ihr innerlich.

Braucht ihr noch mehr Inspiration für die Zeit @home???


Das sagen meine Coaching-Teilnehmer


Hast du Fragen oder Anregungen? Dann schreib mir einfach!

Hinweis: Bitte die mit * gekennzeichneten Felder ausfüllen.